Einführung und Vorstellung

Aus Anlass dieses Jubiläums wird eine Serie von Veröffentlichungen über 125 Jahre Feuerwehrgeschichte in Barmstedt stattfinden. Alle diese Geschehnisse, Geschichten, Einsätze, Versammlungsbeschlüsse und Anekdoten stammen aus der Chronik unserer Feuerwehr und umfassen das gesellschaftliche- und politische Geschehen von 1875 – 2000.

Es wird in diesen Artikeln der Geist ersichtlich, der zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Barmstedt führte: Selbsthilfe und Selbstorganisation der Bürger, das gemeinschaftliche Einstehen für die Nöte des Nachbarn und die Entstehung des Versicherungswesens.

Mit dem Gründungsjahr 1875 ist die Barmstedter Feuerwehr eine der ersten im Land Schleswig- Holstein, neben Kellinghusen im Jahre 1873, Glückstadt, Mölln und Plön im Jahre 1874.

Im Gebiet des Kreises Pinneberg war die Freiwillige Feuerwehr Barmstedt die erste und wurde somit Vorbild für viele weitere Gründungen. Hieraus ist zu erkennen, welchen Stellenwert die Stadt Barmstedt 1875 im Kreisgebiet hatte. Bis zum Jahre 1910 bestand neben der Freiwilligen Feuerwehr noch die Pflichtfeuerwehr. In ihr wurden Bürger zur Hilfe verpflichtet.

An dieser Stelle einige Geschichtsdaten die Barmstedts Entwicklung am Ende des 19ten Jahrhunderts entscheidend beeinflußt haben und sicherlich auch Auswirkungen auf die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr hatten.

1844 eröffnet der dänische König Christian VIII. die Ostseeeisenbahn über Elmshorn nach Kiel. In den Jahren 1853 bis 1896 werden die Landstrassen um Barmstedt herum befestigt. Diese waren bis dahin Feldwege und oftmals bei schlechtem Wetter nicht passierbar. 1896 nimmt die EBOE ihren Fahrbetrieb zwischen Elmshorn und Barmstedt auf, 1907 wird auch der Eisenbahnverkehr in Richtung Bad Oldeslohe aufgenommen.

Hier einige Einwohnerzahlen für das Stadtgebiet Barmstedt : 1850- ca. 2150 Einwohner, 1875- ca. 3000 Einwohner, 1900- ca. 4300 Einwohner, 1925- ca. 4500 Einwohner, 1950- ca. 8800 Einwohner, 1975- ca. 8200 Einwohner und 2000 voraussichtlich über 10000 Einwohner.

Mit den vorgenannten Zahlen hat sich auch die Freiwillige Feuerwehr Barmstedt entwickelt.

Bis zum Jahre 1875 und darüber hinaus wurde die „ Turnerspritze „ zum Feuerlöschen eingesetzt. Es handelt sich um die kleine Handdruckspritze, die sich auch heute noch im Besitz der Feuerwehr befindet. Bis 1915 verwendet man von Pferdegespannen gezogene Handdruckspritzen.1903 wurde eine von Pferden gezogene Drehleiter angeschafft. Ab 1915 arbeitet die Feuerwehr mit einer von Pferden gezogenen Motorspritze. Im Jahre 1925 erfolgt die Anschaffung der Magirus KS 10 Motor und Autospritze, die bis 1965 ihren Dienst tat. Auch dieses Fahrzeug. wird heute noch von der Barmstedter Feuerwehr gehegt und gepflegt. 1932 wurde ein, von einigen Feuerwehrkameraden selbst ausgerüsteter und umgebauter Chevrolet in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug hat bis 1953 seine Dienste getan. Von 1943 bis 1953 reichte die Dienstzeit eines Mercedes Löschgruppenfahrzeuges LF 8. 1946 bis 1975 wurde die Schlagkraft der Wehr durch ein Löschgruppenfahrzeug LF 16 der Marke Klöckner- Humboldt- Deutz wesentlich verstärkt. Dieses Fahrzeug, Baujahr 1941, wurde aus Beständen der zusammengebrochenen Wehrmacht übernommen. 1950 wurde die Drehleiter DL 17 auf einem Opel Blitz Fahrgestell angeschafft, welche bis 1984 durchhielt. Dieses Fahrzeug stammte von den Stadtwerken in Lübeck, wo es bereits 1937 in Dienst gestellt wurde. Von 1953 bis1986 tat das Löschgruppenfahrzeug LF 8 Ford seinen Dienst. Von 1961 wurde die Wehr durch die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges der Marke Magirus Deutz wesentlich verstärkt. Dieses Fahrzeug tat bis 1990 seinen Dienst.

Die im Folgenden aufgeführten Fahrzeuge sind bis heute bei der Freiwilligen Feuerwehr im Dienst.

Seit 1965 das Löschgruppenfahrzeug LF8 Faun,

seit 1975 das Löschgruppenfahrzeug LF 16,

seit 1984 die Drehleiter DLK 23/12,

seit 1986 das Löschgruppenfahrzeug LF 8 Magirus, das speziell für den Einsatz im Gelände ausgerüstet ist,

seit1990 das Tanklöschfahrzeug TLF 16 mit einem 2400 L fassenden Wassertank. Als letzte Anschaffung ein Rüstfahrzeug RW 2 mit einer Beladung für die technische Hilfeleistung und den Umweltschutz zu nennen.

Aus diesen Ausführungen wird ersichtlich, dass es der Freiwilligen Feuerwehr Barmstedt bis heute gelungen ist, die Fahrzeuge und die technische Ausrüstung den Anforderungen der zeitlichen Entwicklung anzupassen. Ebenso finden sich bis heute Bürger unserer Stadt bereit, im Geiste von 1875, den Bewohnern Barmstedts in Notlagen zu helfen.

An dieser Stelle einen Dank an die Verwaltung und die politischen Gremien unserer Stadt. Von 1875 bis zum heutigen Tage haben diese, die Freiwillige Feuerwehr Barmstedt nach der jeweils geltenden Rechtslage unterstützt. Dieses gute Zusammenspiel von Verwaltung, politischen Gremien und der Feuerwehr garantiert Sicherheit für jeden Bewohner unserer Region.

In diesem Sinne hoffen wir von der Freiwilligen Feuerwehr Barmstedt, dass die folgenden Veröffentlichungen, Spass, Nachdenklichkeit, Erinnerung und Freude bei den Lesern auslösen werden.

 

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